25600 Euro für soziale Zwecke – Volksbühne

„Wenn schon – denn schon”. So hieß die Boulevardkomödie, die die Volksbühne heuer elf mal mit Riesenzuspruch und ebensolchem Zeit-, Geld- und Organisationsaufwand auf die Bühne brachte. Und so kann man auch ihren Wahlspruch nennen, wenn es um die Verteilung von Spenden für soziale Zwecke geht. Wenn schon – denn schon. Am Freitagabend wurde im Beisein aller drei Bürgermeister, von MdL Josef Zellmeier und Sponsoren im festlich herausgeputzten Quirin-Saal des Hotel Asam mit Spannung bei einem Dankabend für das Ensemble der Erlös aus der Theatersaison 2011 bekanntgegeben: 25 600 Euro! Der Löwenanteil geht mit 12 000 Euro traditionsgemäß an die Behindertenwerkstätte St. Josef.

Ja, ist denn schon Weihnachten? Für eine ganze Reihe sozialer Einrichtungen war es das am Freitag, denn die Volksbühne schüttete ihr Spendenfüllhorn aus, nach einem aufreibenden, kräftezehrenden und hocheffektiven Jahr Probenarbeit. Nach elf fast immer ausverkauften Vorstellungen eines Stücks, das laut Schatzmeisterin Elisabeth Mikolai dreimal so viel wie sonst für Rechte und Ausstattungsaufwand kostete. Dennoch konnte die Truppe um die unermüdlichen Motoren Rosina und Reinhard Zirngibl Schecks in Höhe von insgesamt 25 600 Euro verteilen. Rosina Zirngibls unglaubliche Gabe, Sponsoren zu bewegen, großzügig ihren Geldbeutel zu öffnen, hat die Summe an Eintrittsgeldern aus dieser 25. Inszenierung zu dieser eindrucksvollen Summe aufgestockt. Die Volksbühne nähert sich der 700 000-Euro-Spendenmarke.

Rosina und Reinhard Zirngibl arrangierten, wie es ebenfalls schöne Tradition ist, einen stimmungsvollen Dankabend für das Ensemble, das 2011 zu schauspielerischer Höchstleistung aufgelaufen ist, zu einer Professionalität, die mit Amateurtheater nicht mehr viel zu tun hat. Neben einem feinen weihnachtlichen Menü gab es für jeden Akteur vor und hinter den Kulissen kleine Geschenke. Rosina Zirngibl verneigte sich sprichwörtlich und tatsächlich vor allen Beteiligten, allen voran Spielleiter Christian Heigl („Spitze”), Hauptdarsteller Franz Aichinger („ein Profi. Ich muss schauen, dass er entdeckt wird”), Feri Eckl („das größte Zugpferd der Volksbühne und Publikumsliebling”) und Bühnenmeister Hans Mikolai, der eine enorme Herausforderung gemeistert habe. Bei den Sponsoren würdigte sie an erster Stelle das Modehaus Hafner, das die Volksbühne seit Jahrzehnten unterstütze, sowie die Stadt für die Bereitstellung des Theaters am Hagen.

Oberbürgermeister Markus Pannermayr gab den Dank an die Volksbühne zurück, die nicht nur in dieser Saison Unglaubliches geleistet habe. Diese 25. Inszenierung sei etwas ganz Besonderes gewesen, vom Bühnenbild, von der Ausstattung und der großartigen Leistung der Schauspieler her. Die Volksbühne beschenke nicht nur die Adressaten ihrer Spenden, sondern das Publikum mit Freude, herzhaftem Lachen und Abstand vom Alltag. Ihr Geld komme wohldosiert dort an, wo es in der Region gebraucht werde. Pannermayr gab auch den Dank von MdB Ernst Hinsken weiter, den am Freitag eine Zahn-OP am Kommen hinderte. 

Feri Eckl und stellvertretender Volksbühnen-Vorsitzender Michael Baumeister bedankten sich mit Blumen und Geschenkgutscheinen bei Rosina Zirngibl, laut Feri Eckl „Seele, Motor und Auspuff der Volksbühne”. Er bekannte, dass das Stück allen Beteiligten alles abverlangt habe, das Ensemble aber zusammengeschweißt und profihaft motiviert gewesen sei. Es habe Spaß gemacht, mit lustigem Spiel denjenigen zu helfen, die nicht auf der Sonnenseite stehen.

Franz Aichinger überreichte Regisseur Christian Heigl Gutscheine für Konzert- oder Theaterkarten, damit er sich auch mal im Zuschauerraum entspannt zurücklehnen kann. Heigl bekannte, „Wenn schon – denn schon” sei das bisher schwierigste Stück gewesen, „ein Grenzgebiet für Amateure”. Er habe mehr denn je erfahren, wie wichtig jeder Einzelne für den Gesamterfolg sei. „Es hat Spaß gemacht, etwas für Andere zu tun. Aber wir tun es auch für uns selbst, das Theater ist unser Abstand vom Alltag.”

Das Schlusswort hatte Hans Horn als Vertreter der Katholischen Jugendfürsorge. Er bedankte sich herzlich für die 12 000 Euro für die Behindertenwerkstätte St. Josef und gab bekannt, dass das Geld in das jüngste Projekt, den Erweiterungsbau der Förderstätte für Schwerstmehrfachbehinderte, fließen werde.

erschienen am 12.12.2011 im Straubinger Tagblatt

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